Ratgeber

Das kann jedes Kind: Am Computer Texte schreiben und lernen

Kinder haben in Bezug auf Computer selten Berührungsängste. Jedoch nutzen nur wenige den heimischen Rechner, um Texte zu schreiben. In diesem Beitrag zeigen wir auf, wie Kinder den Computer dazu verwenden können, Textdokumente zu verfassen und gleichzeitig zu lernen.

Das Tippen kommt der Kreativität entgegen

Es ist viel darüber diskutiert worden, ob das Tippen am Computer das Schreiben von Hand ersetzen kann. Wahr ist, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben. Wenn von Hand geschrieben wird, muss das Kind die Gedanken bereits auf den Punkt gebracht haben. Dies ist beim Tippen nicht der Fall: Hier können immer wieder Änderungen vorgenommen werden, was der Flexibilität des Textes entgegenkommt. Das Kind kann den Text beliebig oft umgestalten, ohne dass die Form darunter leidet.

Lernfördernd ist, dass das Kind beim Tippen immer wieder Entscheidungen treffen muss. Es dringt daher tiefer und auch bewusster in den Prozess des Schreibens ein. Noch intensiver wird dieses Erlebnis, wenn zwei oder drei Schüler einen Text gemeinsam verfassen. Mit der Zeit vergessen die Autoren alles um sich herum und tauchen regelrecht in den Text ein.

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Kinder zum Schreiben hingeführt werden müssen. Von sich aus kommen nur wenige Schüler auf die Idee, sich an einen Rechner zu setzen und einen Text zu schreiben. Wird diese Aufgabe im Rahmen des Schulunterrichts gestellt, müssen die Kinder sich zwingend mit der Texterstellung beschäftigen.

Von den meisten Schülern wird die Aufgabe jedoch nicht als aufgedrängte Bereicherung, sondern als Chance betrachtet, sich zu beweisen und dem Lehrer einen vorzeigbaren Text zu präsentieren. Viele Kinder, die sonst eher als Schreibmuffel gelten, entwickeln am Rechner einen regelrechten Tatendrang. Dies mag damit zu tun haben, dass der Computer gewissermaßen ihr zweites Zuhause ist. Hier fühlen sie sich wohl und können sich an der Tastatur austoben.

Am Computer fällt die Schreibhemmung weg

Neben fehlender Motivation gibt es einige weitere Gründe, weshalb Kinder es ablehnen, mit der Hand zu schreiben. Dazu gehört nicht zuletzt, dass das Schriftbild immer wieder vom Lehrer bemängelt wird. Viele Schüler mögen ihre eigene Schrift nicht, sind aber nicht willens oder in der Lage, eine Verbesserung zu erreichen. Am Rechner spielen solche Befindlichkeiten keine Rolle: Das Ergebnis sieht – zumindest was das Schriftbild betrifft – immer perfekt aus.

Da Schüler am Computer ihre Schrift nicht zeigen müssen, fällt die Schreibhemmung weg. Fast ist es, als fiele eine Last von den Schultern des Kindes. Endlich sieht das Schriftbild so aus, wie es sich der Schüler immer gewünscht hat. Hierdurch bieten sich dem Kind völlig neue Möglichkeiten, sich auszudrücken.

Wenn der Lehrer es zulässt, können die Schüler die Schriftart sogar selbst bestimmten. So findet das Kind zunehmend Gefallen an der Ästhetik des Schreibens. Experimente und Studien mit Schülern zeigen, dass nach dem Wegfallen der Schreibhemmung auf einmal ein Bedürfnis entsteht, auch jenseits des Computers zu schreiben – sprich: mit der Hand.

Multimediale Lernsoftware hilft bei der Wissensvermittlung

Für Kinder im Vorschulalter sowie für Grundschüler gibt es seit einigen Jahren multimediale Lernapps wie Zebra Schreibtabelle oder Anton, die die Kinder spielend an das Thema Sprache heranführen. Die Schreibtools nutzen die Klangfähigkeit des Computers. Per Klick kann die ansonsten stumme Schrift hörbar gemacht werden. Jeder einzelne Buchstabe wird vom Computer als Klang ausgegeben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „sprechenden Tastatur“.

Mit Hilfe der synthetischen Sprachausgabe, der sogenannten „Flüstertüte“, können ganze Wörter und Sätze ausgegeben werden. So können sich die Schüler das Produkt ihrer Arbeit anhören. Die Vorlesefunktion gibt den Kindern die Möglichkeit, den geschriebenen Text noch einmal Revue passieren zu lassen. Zahlreiche Textfehler können auf diese Weise ausgemerzt werden. Selbst Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwäche sind in der Lage, mit Hilfe der Vorlesefunktion Fehler zu entdecken und diese auszumerzen.

Schwierige Wörter und Sätze vorlesen lassen

Die oben erwähnte Vorlesefunktion bietet interessierten Schülern die Möglichkeit, sich schwierige Wörter anzuhören. Oft wird der Sinn eines Wortes erst klar, wenn es mehrfach vorgelesen wurde. Gerade Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, profitieren von dieser Option. Doch auch einheimische Kinder können sich durch das Vorlesen völlig neue Welten des Verstehens erschließen.

Auch das Verstehen von komplizierten Texten fällt häufig leichter, wenn die Inhalte auditiv aufgenommen werden. Heutige Sprachprozessoren sind meist in der Lage, die Sätze so zu formulieren, dass die Pausen und sogar die Stimmmelodie authentisch nachgebildet werden. Die Zeiten, in denen Sprachapps so klangen wie eine Computerstimme der 1980er-Jahre, sind zum Glück lange vorbei. Es besteht vielfach sogar die Möglichkeit, zwischen männlichen und weiblichen Stimmen zu wählen.

Große Textdateien auf einfache Weise zusammenführen

Das Internet bietet Kindern, aber auch Erwachsenen eine große Fülle von hilfreichen Tools, mit denen sich Texte bearbeiten lassen. Es ist heute sogar möglich, größere Textdateien online zu einer Datei zusammenzuführen. Mit Hilfe von Adobe Acrobat gelingt dies zum Beispiel spielend leicht.

Die Dateien werden per Klick hochgeladen und anschließend vom System zu einer Datei vereint. Die neue Datei kann innerhalb von Sekunden heruntergeladen und auf dem Endgerät gespeichert werden. Dies funktioniert auch auf Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets.

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